Eine Mineralisationsstörung der ersten bleibenden Zähne macht Kinderzähne schmerzempfindlich und führt zu einem hohen Kariespotential.

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Mineralisationsstörung macht Kinderzähne empfindlich

Ab dem Alter von etwa 6 Jahren vollzieht sich bei den meisten Kindern der Zahnwechsel von den Milchzähnen zum bleibenden Gebiss. Kommt es dabei zu Zahnhartsubstanzfehlbildungen an den Schneidezähnen und den ersten bleibenden Backenzähnen, spricht man von einer Molar-Incisor-Hypomineralisation (MIH). Die Zähne verfärben sich gelblich-weiß bis braun und wirken bröselig. Besonders an den Schneidezähnen sieht das unschön aus. Es können einzelne Bereiche oder auch der ganze Zahn betroffen sein.

Wenn es zu Fehlbildungen der Zahnhartsubstanz kommt, reagieren die Zähne gegenüber Wärme oder Kälte sowie chemischen und mechanischen Reizen häufig sehr empfindlich. Das führt häufig dazu, dass auch die tägliche Zahnpflege sehr schmerzhaft ist und oft ganz unterbleibt. Die vernachlässigte Mundhygiene und natürlich auch die fehlende Mineralisation führen dazu, dass die betroffenen Zähne schnell kariös werden. Deshalb sind für betroffene Kinder regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen und Zahnreinigungen immens wichtig, um das Kariesrisiko möglichst gering zu halten. Um den Erhalt der Zähne zu sichern, werden Fissuren versiegelt. Zahnfarbene Kunststoffe sorgen bei kleinen Defekten für ein schöneres Zahnbild, bei größeren Zahnschäden hilft oft nur eine Überkronung.

Eine Ursache für MIH konnte bisher nicht eindeutig ermittelt werden. Diskutiert werden

  • Infektionskrankheiten wie Mumps oder Masern,
  • stoffwechsel- oder ernährungsbedingte Störungen im Mineralstoffhaushalt,
  • eine Belastung der Muttermilch mit Dioxin- oder PCB (polychloriertes Biphenyl),
  • frühkindliches Asthma oder auch
  • Amoxicillingaben (Breitbandantibiotikum) im frühen Kindesalter oder in der Schwangerschaft.
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