Neueste Forschungen haben ergeben, dass Umwelteinflüsse für Kreidezähne verantwortlich sein können, beispielsweise Weichmacher in Plastik.

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Weichmacher Ursache für Kreidezähne?

Die Diagnose "Molar-Incisor-Hypomineralisation" (MIH) oder auch Kreidezähne wird in Zahnarztpraxen immer häufiger gestellt. In Deutschland leiden mittlerweile gut 10 Prozent aller Kinder unter Kreidezähnen. Fast drei Viertel von ihnen haben sogar mehrere Kreidezähne.

Die Kreidezähne wachsen mit braunen Verfärbungen aus dem Kiefer. Betroffen sind die Milchzähne, aber auch die bleibenden Zähne. MIH befällt meist die ersten Backenzähne (6-Jahr-Molaren). Der normalerweise sehr harte Zahnschmelz ist bei Kreidezähnen krank und ganz weich. Der Zahnschmelz eines Kreidezahnes ist in etwa ein Zehntel so hart wie normaler Zahnschmelz. Dadurch kann der Zahn beim Kauen und Beißen dem auf ihn ausgeübten Druck nicht standhalten und zerbröselt.

Symptome und Folgen

Die am häufigsten genannten Symptome bei Kreidezähnen sind

  • Empfindlichkeit auf Kälte und
  • Empfindlichkeit beim Zähneputzen.

In der Folge bildet sich oftmals an Kreidezähnen Karies, da das Zähneputzen so empfindlich ist, dass die betroffenen Zähne nicht gründlich genug geputzt werden.

Forscher vermuten Weichmacher als Ursachen

Die ersten Berichte zu Kreidezähnen gab es Mitte der Achtziger Jahre. Schon erste Studien zeigten, dass Kreidezähne nicht vererbt werden, sondern durch Umwelteinflüsse entstehen. Als mögliche Ursachen wurden/werden Atemwegserkrankungen und die Gabe von Antibiotika diskutiert. Neueste Forschungen haben jetzt aber den Verdacht erhärtet, dass Weichmacher, die in Plastik vorkommen, die Ursache für Kreidezähne sein könnten.

Weichmacher sind zum Beispiel in Kunststoffen, Lacken, Gummiartikeln sowie Klebstoffen vorhanden, spielen aber auch bei der Textilveredlung eine Rolle. Gerade Plastikverpackungen, auch bei Nahrungsmitteln, haben im Laufe der letzten 20 bis 30 Jahre in allen Industriestaaten erheblich zugenommen. Die Weichmacher können aus diesen Materialien austreten und in die Umwelt gelangen. Ebenso können sie aus verschiedenen Produkten in die Nahrung gelangen und so mit der Nahrung aufgenommen werden.

Kinder mit Molar-Incisor-Hypomineralisation müssen regelmäßig zur zahnärztlichen Kontrolle. Mit regelmäßiger Zahnreinigung, Fluoridierung und Fissurenversiegelung kann Kreidezähnen entgegengewirkt werden. Wenn bereits Defekte vorhanden sein, können diese mit Füllungen wieder aufgebaut werden. Auch sogenannte Kinderkronen als Schutzkappen für den Zahnschmelz sind möglich.


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