Karieserkrankungen bei Kindern und Jugendlichen haben in den vergangenen 40 Jahren deutlich abgenommen.

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Karies in Deutschland auf dem Rückzug

Hierzulande ist Karies bei Kindern auf dem Rückzug. Genauso wie in den meisten Industriestaaten. In Schwellenländern und aufsteigenden Industriestaaten wie zum Beispiel Polen, Litauen oder Brasilien klagen Zahnärzte dagegen über eine Zunahme von Karieserkrankungen. 12-Jährige haben dort im Durchschnitt sechs kariöse Zähne. Eine Ursache wird darin gesehen, dass zunehmender Reichtum den Zuckerkonsum in diesen Ländern ansteigen lässt. Außerdem fehlen Vorsorgesysteme zur Kariesprophylaxe wie sie in Deutschland schon lange zu finden sind.

Zahnmediziner bezeichneten den Kariesrückgang in Deutschland auf dem Weltkarieskongress Anfang Juli 2014 als medizinische Erfolgsgeschichte. In den letzten vierzig Jahren sank die Quote der Karieserkrankungen um rund 90 Prozent. Damals mussten bei 12-Jährigen durchschnittlich sieben kariöse Zähne behandelt werden, heute sind es nur noch 0,7.

Zurückgeführt wird der Kariesrückgang auf Faktoren wie konsequentes Zähneputzen und Fluoridgaben. Aber auch die Gruppenprophylaxe in Kindergärten und Schulen sowie die individuelle Prophylaxe beim Zahnarzt werden als positive Maßnahmen gesehen. Nutznießer dieser Maßnahmen sind vor allem Kinder und Jugendliche ab 3 Jahren. Bei ihnen wird die Zahnprävention hierzulande als Kassenleistung anerkannt.

Zahnprävention bei Kindern unter drei Jahren ist noch mangelhaft

Kritisch gesehen wird von den Zahnmedizinern die Zahnprophylaxe der 0-3-Jährigen Kinder. Hier klafft eine politisch gesetzgeberische Lücke, die es unbedingt zu schließen gilt. Denn, das zeigt die Erfahrung, Kinder mit viel Milchzahnkaries haben später auch mehr Karies bei den bleibenden Zähnen.

Nach Ansicht der Zahnforscher sind aber auch hier Fortschritte zu sehen. Da viel mehr Kinder wesentlich früher Kleinkinderkrippen besuchen, kann bereits hier eine gezielte Zahnprävention einsetzen.

Sozialstatus spiegelt sich in Zahngesundheit wider

Studien zeigen, dass der Berufsstatus und das Einkommen der Eltern sowie die Schulbildung einen wesentlichen Einfluss auf die Zahngesundheit haben. Laut der 4. Deutschen Mundgesundheitsstudie konnten bei 15-Jährigen mit einem hohen Sozialstatus im Durchschnitt 1,4 kariöse Zähne nachgewiesen werden. Bei Gleichaltrigen mit niedrigem Sozialstatus mussten dagegen 2,1 Zähne wegen Kariesbefall behandelt werden.

Redaktion e|pat|in®


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